
An der Musikakademie in Poznań lehrt er Dirigieren – an jener Hochschule, an der er einst selbst sein Studium absolvierte. Seine musikalische Laufbahn begann er zunächst als Sänger. 1999 wurde er mit dem 1. Preis beim Internationalen Gesangswettbewerb Ludomir Różycki in Gliwice ausgezeichnet. Bereits 2002 konnte er sich auch als Dirigent profilieren und errang den 3. Platz beim 3. Wettbewerb für junge Dirigenten in Białystok.
Als Dirigent leitete er führende polnische Orchester, darunter das Orchester der Nationalphilharmonie, das Orchester der Philharmonie Poznań, das Orchester des Polnischen Rundfunks sowie die Sinfonia Iuventus. Neun Spielzeiten lang war er als Dirigent und Orchesterleiter am Musiktheater in Poznań tätig. Darüber hinaus arbeitete er mit dem Großen Theater in Poznań sowie dem Musiktheater in Gliwice zusammen.
Nach seiner Promotion im Jahr 2009 übernahm er eine wissenschaftliche Tätigkeit am Lehrstuhl für Dirigieren an der Musikakademie in Poznań. Seine Alma Mater entwickelte sich für Przemysław Neumann zu einem Zentrum vielfältiger künstlerisch-pädagogischer Projekte. Hervorzuheben sind Konzerte mit dem Sinfonieorchester der Akademie – darunter eine CD mit Werken von Karol Kurpiński – die Zusammenarbeit mit dem Orchester Sinfonietta, dessen künstlerische Leitung er von 2009 bis 2013 innehatte, sowie die jährlich stattfindenden studentischen Opernproduktionen im Großen Theater in Poznań. Im Rahmen der Konzertreihe „Kreaspiracje“ brachte er Studierende und Dozenten in einem gemeinsamen Sinfonieorchester auf die Bühne. Im Jahr 2017 wurde ihm der Titel des habilitierten Doktors verliehen, 2019 folgte die Ernennung zum Professor an seiner Heimathochschule. Von 2019 bis 2020 leitete er den Lehrstuhl für Dirigieren mit Schwerpunkt Oper und Sinfonik.
Seit dem 1. September 2015 war Przemysław Neumann Direktor der Philharmonie Opole. In dieser Funktion rief er unter anderem die Konzertreihe „Vergessene polnische Musik“ ins Leben. Gemeinsam mit dem Orchester der Philharmonie Opole realisierte er zahlreiche CD-Aufnahmen, die sich dem musikalischen Erbe polnischer Komponisten widmen. Besonders hervorzuheben ist das 2021 erschienene dreiteilige Album „Witold Maliszewski. Symphonische Werke“, das für den renommierten Musikpreis Fryderyk 2022 nominiert wurde.
Im August 2024 dirigierte Przemysław Neumann erstmals das International Lutosławski Youth Orchestra und gab mit dem Ensemble sein Debüt auf der renommierten Bühne des Krzysztof-Penderecki-Europäischen Musikzentrums in Lusławice. Seit September 2024 steht er als General- und Künstlerischer Direktor an der Spitze der Philharmonie Szczecin und ist zugleich Chefdirigent der Stettiner Philharmoniker.