Virtueller Rundgang durch die Philharmonie
Die Idee für den Bau eines neuen Sitzes der Philharmonie am Ort des nicht mehr existierenden Konzerthauses wurde im Jahr 2004 geboren. Die Philharmoniker brauchten größere und moderne Räumlichkeiten, da die Institution dem vormals besetzten Flügel des Rathauses „entwachsen” war. Die Stettiner hingegen sahen im Entstehen der Konzerthalle an der Kreuzung der Małopolska- und Matejko-Straße einen symbolischen Bezug zur Musikgeschichte der Stadt. Drei Jahre später wurde der Wettbewerbs für den Entwurf einer neuen Philharmonie ausgeschrieben. Von den aus der ganzen Welt eingegangenen vierundvierzig Vorschlägen wählte die Jury ein Projekt des Studios Barozzi/Veiga aus Barcelona aus.
Die gletscherartige Fassade des Gebäudes wurde bereits in der ersten Bauphase zu einem neues Symbol der Stadt und das Portal bryla.pl feierte es als eine der interessantesten Investitionen des Landes. Das Projekt belegte zudem den ersten Platz im renommierten Eurobuild Awards 2014 in der Kategorie Bestes Architekturprojekt des Jahres. Die Architekten haben sich bemüht, den baulichen Kontext des Projekts zu berücksichtigen. Das Gebäude ist durch mutige Linienführung und Leichtigkeit gekennzeichnet, schafft aber gleichzeitig ein kohärentes Ganzes mit dem neugotischen Gebäudeumfeld.
Das Innere der Philharmonie umfasst mehr als 12.000 Quadratmeter, verteilt auf vier Etagen, auf denen sich u.a. Symphoniesaal, Kammersaal, Probenräume, ein Musikgeschäft, ein Café, eine großzügige Empfangshalle und Künstlergarderoben sowie Instrumentenlagerräume und Büros befinden.
Im Symphoniesaal, der auch Sonnensaal genannt wird, können beinahe eintausend Zuschauer Platz nehmen. Die hervorragende Akustik des Sonnensaals hat seinen Ursprung in der speziellen Geometrie der Wände und Decken, die von den Architekten zusammen mit dem ebenfalls in Barcelona ansässigen Dr. Higini Arau, einem Spezialisten auf dem Gebiet der Raumakustik entworfen wurde. Alle Parameter des Symphoniesaals (Fülle und Gleichmäßigkeit des Klangs, Zeitverzögerung und Koeffizient der seitlichen Reflexionen) ergeben eine Klangwirkung, die mit dem für solche Bauvorhaben maßgebenden Objekt – der Konzerthalle des Wiener Musikvereins – vergleichbar ist.
Im für 192 Personen ausgelegten Kammersaal steht die tatsächliche Nachhallzeit mit einer Genauigkeit von einer hundertstel Sekunde im Einklang mit der im Entwurf angenommenen. Daher wird dieser Saal auch „akustische Perle” genannt.
Die weiße Fassade der Philharmonie kann täglich in vielen Farben und verschiedenen Konfigurationen erstrahlen. Die feierliche Eröffnung des neuen Sitzes der Institution fand.