Die gemeinsame Geschichte von Konzerthaus und Philharmonie

AKTUELLES | 25-09-2024
In genau einem Monat, am 25. und 27. Oktober 2024, wird Joseph Haydns Oratorium „Die Schöpfung“ in der Stettiner Philharmonie aufgeführt. Das gleiche Stück wurde bei der Einweihung des Stettiner Konzerthausgebäudes am 18. Oktober 1884 aufgeführt. Nach 140 Jahren werden wir diesen bahnbrechenden Abend für die Musikgeschichte unserer Stadt neu erschaffen. Das Konzerthaus war der erste echte Konzertsaal, der in Stettin gebaut wurde. Heute steht das Gebäude der Philharmonie in Stettin auf seinen Fundamenten und feiert im Jahr 2024 sein 10-jähriges Jubiläum. Wir laden Sie ein, den Aufsatz von Michał Dębowski – Städtischer Denkmalpfleger – über die gemeinsame Geschichte beider Institutionen zu lesen.
Das 2014 eingeweihte neue Gebäude der Mieczysław-Karłowicz-Philharmonie in Szczecin, das als zeitgenössische architektonische Ikone der Stadt gefeiert wird, ist tatsächlich das erste Bauwerk, das von Grund auf speziell für die Bedürfnisse dieser Institution errichtet wurde. Dennoch reicht die Geschichte des Konzertlebens sowie des Musizierens und der Popularisierung der Musik in Szczecin weit in die Vergangenheit zurück.

Vorgänger


Entgegen dem in Preußen verbreiteten Sprichwort „Pomerania non cantat“ (Pommern singt nicht) gab es in Stettin bereits an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert Anzeichen für eine aufkeimende Musikbewegung. Zunächst wurde Musik vor allem in kirchlichen Einrichtungen und örtlichen Schulen praktiziert, die in der Tradition der Stettiner Kantatenschule standen, welche mit dem ehemaligen herzoglichen Pädagogium verbunden war. Zu dieser Zeit begann auch das Bürgertum eine zunehmend bedeutendere Rolle zu spielen. Mit dem allmählichen Aufschwung von Handel und Industrie wurde es wohlhabender und begann, mutiger seine Bedürfnisse, auch im künstlerischen Bereich, zu befriedigen. Kaufleute, Beamte und Angehörige der freien Berufe traten als Mäzene auf und wirkten oft auch selbst als Laienmusiker. Sie widmeten diesem Zweck sowohl ihre Wohnungen als auch ihr hart verdientes Geld. Neben den öffentlichen Konzerten fanden in Stettin auch geschlossene Theater- und Musikaufführungen statt, die von begabten Adeligen und Vertretern des Bürgertums veranstaltet wurden. Die Konzerte fanden zunächst an verschiedenen Orten statt, die über ausreichend große Säle verfügten, um ein großes Publikum zu empfangen. Dazu gehörten der Sitz der ältesten Stettiner Freimaurerloge „Zu den drei Zirkeln“ in der Großen Domstraße (heute ul. Farna), das so genannte Englische Haus, das Seemannshaus in der Schuhstraße (heute ul. Szewska) und zahlreiche Kaufmannsheime. Ein besonderer Konzertsaal, der bis zu 400 Personen fasste, war das zwischen 1822 und 1824 erbaute Schützenhaus in der Heiliggeiststraße (heute ul. Św. Ducha).

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts nahm das Musikleben in Stettin bereits organisierte Formen an. Unter der Leitung von E. Haack (1760-1827) wurde ein großer gemischter Chorverein gegründet, der nach dem Vorbild ähnlicher Vereine entstand, die zur gleichen Zeit in Berlin und Leipzig gegründet wurden. Gleichzeitig wurde ab 1806 in der Stadt eine ständige Theaterbühne eingerichtet, auf der sowohl große als auch kleinere Musikwerke wie Opern, Operetten und Varietés aufgeführt wurden. Allerdings gab es in Stettin kein festes Musikensemble, und die Orchester setzten sich neben professionellen Musikern auch aus Amateuren zusammen. Auf den Stettiner Bühnen traten Künstler aus Berlin, Bremen, Würzburg, Dresden und sogar aus Riga, Prag und Straßburg auf. 1820 wurde in Stettin auf Anregung von Libelt der Instrumentalverein, auch Musikgesellschaft oder Musikverein genannt, gegründet, der alle zwei bis drei Wochen Samstagsmusikkonzerte veranstaltete. Auf dem Programm standen vor allem Werke von Mozart, Haydn und Beethoven, aber auch zeitgenössische Kompositionen von Ries, Spor, Fesca, Cherubini und Paer. Neben den öffentlichen Aufführungen waren die Bürgerhäuser ein wichtiger musikalischer Treffpunkt, an dem private Konzerte und Musikabende stattfanden. Eine entscheidende Rolle bei der Förderung der Musik spielten zu dieser Zeit Heinrich Dohrn und sein Sohn Carl August, der während seines Studiums in Berlin die Freundschaft zu Felix Mendelssohn Bartholdy gewann. Der von Sophie Auguste Tilebein betreute künstlerische Salon in Züllchow bei Stettin begann, eine herausragende Rolle zu spielen. Künstler wie der Dichter und Philosoph Ludwig Giesebrecht, der bekannte Berliner Dramatiker August Wilhelm Iffland und Stettins bedeutendster Komponist Carl Loewe, der der Mäzenin viele seiner Kompositionen widmete, präsentierten ihre Werke in Frau Tilebeins Residenz. Carl Loewe, Kantor und Organist an der Jakobskirche, spielte eine entscheidende Rolle im Musikleben der Stadt und hob dessen Qualität auf ein bisher unerreichtes Niveau. Als Schöpfer der deutschen romantischen Ballade ist er zudem als hervorragender Pädagoge und Initiator zahlreicher gesellschaftlicher Veranstaltungen im Bereich der Chormusik bekannt, darunter die berühmten Pommerschen Festspiele. Obwohl Loewe Stettin im hohen Alter verließ, erinnerten sich die Einwohner der pommerschen Hauptstadt noch lange an sein Wirken. Aus diesem Grund wird die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts in Stettin als eine unvergleichliche Periode des kulturellen Glanzes der Stadt in Erinnerung behalten, wobei Carl August Dohrn anmerkte, dass „Stettin den wahrhaftigsten Musikgeschmack hat“.

Den erwachten künstlerischen Ansprüchen der Stettiner entsprach in gewisser Weise das Stadttheater, das 1849 ein neues, imposantes Gebäude erhielt. Das von Carl Ferdinand Langhans im Stil des rohen Klassizismus entworfene Bauwerk stellte eine neue Qualität in der Architektur und Stadtplanung von Stettin dar. In der Nähe der ehemaligen herzoglichen Residenz, im Bereich der zugeschütteten Gräben gelegen, vermittelte das Gebäude ein Bild großstädtischen, modernen Raums, wie es in der beengten Bebauung des alten Stadtviertels bisher nicht bekannt war. Neben dem dramatischen Repertoire wurde die monumentale Architektur auch mit Opern- und anderen Musikaufführungen gefüllt. Das Theater beherbergte einen Chor, ein Ballett und ein Orchester unter der Leitung von F. Oelschläger.

Carl Loewes Wirken in Stettin war auch eng mit der Gründung des Stettiner Musikvereins im Jahr 1866 verbunden, in dem sich vor allem Vertreter des Bürgertums versammelten. Nach Loewes Weggang wurde Karl Adolf Lorenz musikalischer Leiter des Vereins. Die Organisation erhielt Unterstützung von den einflussreichsten Mitgliedern des Stettiner Establishments, darunter der Frau des Bürgermeisters Sternberg und der Tochter des Staatsanwalts Triest. Eines der größten Ereignisse in der Geschichte des Vereins war das große Chorkonzert, das am 11. September 1879 im Stettiner Schloss anlässlich des Besuchs von Kaiser Wilhelm I. stattfand.

Die Stettiner Chöre und Orchester hatten jedoch zunehmend mit dem Mangel an einem festen Konzertort zu kämpfen. Berichten aus jener Zeit zufolge froren sich bei einem Passionskonzert, das am 5. Dezember 1879 in der Jakobikirche stattfand, an einem außergewöhnlich kalten Abend, als die Lufttemperatur auf -13 ºC fiel, viele Violinisten die Finger ab. Im Jahr 1880 beschloss die Leitung des Vereins, provisorische Konzertsäle zu mieten. Mehrere Male wurden die Turnhalle in der Neustadt und der Saal der Brauerei Bock in Grünhof (heute Stadtteil Niebuszewo-Bolinko) genutzt, die jedoch keine optimalen akustischen Bedingungen und Einrichtungen boten.

Heim der Musen


Mit der Zeit wurde klar, dass Stettin einen geeigneten Konzertsaal benötigte, der sowohl den Bedürfnissen der Künstler als auch den Ansprüchen des wachsenden Publikums gerecht werden sollte. Prominente Stettiner Bürger engagierten sich in diesem Anliegen, darunter Geheimrat Konrad Zitelmann, Jurist, Literat und Schüler von Carl Loewe, sowie Dr. Werner Delbrück, Miteigentümer der Portlandzementfabrik in Züllchow, Direktor des Seebades Heringsdorf und Vorsitzender des Aufsichtsrats des Stettiner Musikvereins. Der Bau des neuen Gebäudes wurde gemeinsam von 450 Stettiner Unternehmern unterstützt. Besonders die Unternehmer Johannes Qudbach und Carl Feurloh wurden als die großzügigsten Spender hervorgehoben. Der gesammelte Betrag beläuft sich auf rund eine halbe Million Mark.

Ein eigens eingesetzter Bauausschuss übertrug die Planung des Neubaus zunächst den örtlichen Bauherren – Geheimrat Endell, Baumeister Balthasar und Baurat Kruhl. Schließlich wurde jedoch Franz Schwechten mit dem Projekt beauftragt, ein in ganz Deutschland bekannter Berliner Architekt, der sich damals vor allem auf Bahnhöfe und Brücken spezialisiert hatte. Schwechten hatte bereits prestigeträchtige Aufträge wie den berühmten Anhalter Bahnhof in Berlin-Kreuzberg oder das Gebäude der Preußischen Militärakademie ausgeführt. Der Architekt war mit vielen historischen Stilen der Berliner Bauakademie vertraut. Zeitlebens spezialisierte er sich auf öffentliche Bauten, vor allem im Stil der Neorenaissance und der Neoromanik. Kurz nach dem Entwurf des Konzerthauses in Stettin schuf er den Entwurf für die sogenannte Alte Philharmonie in der Bernburger Straße in Berlin. Im Jahr 1900 kehrte er nach Stettin zurück, um einen Gedenkturm für Johannes Quistorp in einem Waldpark am Stadtrand (Arkoński-Park) zu entwerfen. Zu den bekanntesten Werken des Architekten gehören die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin, der Turm im Grunewald und das Kaiserschloss in Posen, die letzte kaiserliche Residenz in Europa.

Das Eckgrundstück an der Kreuzung der Augustastraße (heute ul. Małopolska) und Grabower Straße (heute ul. Matejki) wurde für den Bau der Stettiner Konzerthauses ausgewählt. Das 2129 m2 große Grundstück wurde für den Gegenwert von 83605 Mark erworben. Am 2. Mai 1883 fand die feierliche Grundsteinlegung auf der Baustelle statt. Zum Bauleiter wurde Herr Werner bestellt und mit den Maurerarbeiten Hermann Müller aus Bredow beauftragt. Die verschiedenen Bau- und Ausbaugewerke wurden an Firmen aus Stettin und Berlin vergeben. Die Tischlerarbeiten wurden von C. Gerloff, die Schlosser- und Schmiedearbeiten von C. Krüger, die Stahlelemente für den Dachstuhl und die Treppen von J. Gollnow, die Klempnerarbeiten von F. Zuther und M. Elmer und die Granitarbeiten von der Firma E. Ahorn ausgeführt. Aufgrund des Umfangs und der Komplexität einiger Arbeiten konnten diese nicht vor Ort ausgeführt werden. Die Spenglerarbeiten wurden von der Berliner Firma Heinrich Lehmann & Co. ausgeführt. Berliner Firmen führten auch die Heizungsinstallationen (Kaiser) aus und lieferten die Fensteroberlichter (Geister). Die Verglasungsarbeiten wurden von der Firma R. Sibner in Stettin ausgeführt. Die dekorativen Metallarbeiten für den Dachfirst und die Treppengeländer sowie die Straßenlampen lieferte die Firma G. Kleinschmidt aus Berlin. Die Dielen und das Zierparkett lieferten die Gebrüder Bauer aus Breslau und Heinrich Kraeftel aus Wolgast. Die anspruchsvollen Innen- und Fassadenarbeiten wurden von namhaften Berliner Firmen ausgeführt. Die Fußböden aus edlem Terrazzo stammten aus dem weltberühmten Atelier des k. k. Stuckateurs Anton Detom, das Sandsteinmauerwerk von C. Schilling, die Bildhauerarbeiten von Schultze & Co. und die Tischler- und Türenarbeiten von Fricke & Sponholz. Kleinere Malerarbeiten wurden von mehreren Stettiner Firmen ausgeführt, während die malerische Ausgestaltung des Restaurants und der Lünetten im kleinen Saal von dem begabten Maler Adolph Dittmer stammte. Die Innendekoration des großen Konzertsaals übernahm der Maler Richter aus Berlin. Er malte den Prospekt der Orgel in Eigenregie und auf eigene Kosten. Die Orgel (Opus 255) wurde von der bekannten Stettiner Firma Barnim Grüneberg für den Konzertsaal gebaut. Die von Lorenz aufgebrachte Summe von 3000 Mark ermöglichte jedoch den Bau eines kleinen Instruments, das den damaligen Aufführungsbedürfnissen des Vereins nicht entsprach. Die bildhauerischen Arbeiten der Innenausstattung und die Zinkabgüsse der Fassade stammten von Bildhauer Thomas, die Reliefs und Zierkapitelle der Säulen von A. Kaftner aus Berlin. Die Stuckarbeiten führte die Firma E. Pietschmann und F. Stiebler aus Stettin nach Modellen von Thomas aus. Die Modelle für die Reliefs und Figurengruppen an der Fassade stammten dagegen von Professor Dorn aus Berlin. Die kunstvollen Glasfenster im Treppenhaus stammten aus dem bekannten Berliner Atelier Westphal. Die künstlerische Innenausstattung stammte von der Berliner Firma Krieg & Görke, die Kronleuchter von C. Krame und der Firma Spinn & Shon.

Neben der künstlerischen Ausgestaltung erhielt das Gebäude eine moderne Ausstattung. Die Gasinstallationen stammten von der Firma A. Schwarz, die Wasserinstallationen von der Firma Feuerspezialist Thomas aus Stettin, die Telegrafenzentrale und die Speiseaufzüge von der Firma E. Schmiedel aus Berlin. Das Stettiner Konzerthaus war mit einer modernen Heizung im Mischluft- und Niederdruckwassersystem ausgestattet. Die Heizungs- und Lüftungsinstallationen wurden von der renommierten Berliner Firma David Grove ausgeführt, die u.a. für die Lüftung im neuen Reichstagsgebäude verantwortlich war.

Die rasche Fertigstellung und Ausstattung des Gebäudes wäre ohne die Beteiligung zahlreicher Unternehmer und Spender nicht möglich gewesen. Viele an der Investition beteiligte Firmen führten einen Teil der Arbeiten zu sehr günstigen Preisen oder sogar kostenlos als Beitrag zum Bau aus. Auch die Mitglieder und Förderer des Stettiner Musikvereins beteiligten sich an der Fertigstellung der Dekoration und Ausstattung des Gebäudes. Zu den wichtigsten gehörten Hegewaldt, Achilles und Kanzow. Ein Mitglied des Kuratoriums, ein gewisser Schlutow, finanzierte eines der Reliefs an der Fassade, die beiden anderen wurden von Eduard Toepffer und Lenz bezahlt. Lehmann stiftete die vier Figuren in den Nischen des kleinen Konzertsaals, Achilles die ornamentalen Wandleuchter und Kanzow die Porträtbüste Kaiser Wilhelms, die die Besucher im Foyer des Konzertsaals empfang.

Dank des großen Engagements der Spender und aller am Bau Beteiligten gingen die Arbeiten zügig voran. Bereits 18 Monate später konnten die Stettiner das fertige Gebäude bewundern. Die feierliche Einweihung des Konzert- und Vereinshauses, so der vollständige Name des Gebäudes, fand am 18. Oktober 1884 statt.

Schon lange vor dem offiziellen Beginn der Feierlichkeiten füllte sich der große Saal des Konzerthauses mit festlich gekleideten Gästen. Mitglieder und Förderer des Musikvereins sowie die vereinigten Chöre und das Orchester des 34. Regiments, insgesamt rund 300 Personen, fanden auf einem speziell für diesen Anlass aufgebauten Podium Platz. Pünktlich um 19 Uhr erklang die vom Musikdirektor des Vereins, Karl Lorenz, für diese Feier komponierte Hymne nach Gedichten von K. Zitelmann („Hymne an die Kunst“). Es folgten die Ansprachen der geladenen Honoratioren. Zuerst sprach der Vorsitzende des Vereins, Dr. Delbrück, der ausführlich den Bauablauf schilderte und allen Beteiligten dankte. Nach dieser langen Rede erklang der berühmte Chor „Die Himmel erzählen die Ehre Gottes“ aus Joseph Haydns Oratorium „Die Schöpfung“. Nach dem offiziellen Teil der Zeremonie verteilten sich die Gäste auf die anderen Räumlichkeiten des neuen Gebäudes und bestellten ihre ersten Mahlzeiten im Restaurant und Café im Erdgeschoss. Im Großen und Kleinen Konzertsaal wurden nun die Banketttische aufgebaut und um 21.30 Uhr begann das Galadinner für 750 Gäste. Generalleutnant Ferdinand Franz von Dannenberg brachte eine Reihe von Trinksprüchen aus. Der erste Trinkspruch galt traditionell dem Wohl des Kaisers. Danach erhoben Graf Ulrich von Behr Negendank, der Oberbürgermeister von Stettin Hermann Haken, Stadtrat Wendlandt, Architekt Franz Schwechten, Kommerzienrat Dr. Delbrück und Stadtrat Bock die Kelche. Der letzte Trinkspruch kam von Eduard Toepfer, der die Gäste aufforderte, auf die anwesenden Damen zu trinken. Mit den Worten des Oberbürgermeisters Haken: „Die bildenden Künste haben aus ihrer Ecke des Überflusses eine Fülle von Formen und Farben hervorgebracht, um der Schwesterkunst der Musik ein herrliches Haus zu schaffen“, betonte er: „Wenn die goldenen Pläne der Stadtentwicklung Wirklichkeit werden, wird dieses Gebäude mit seinem unvergleichlichen Charme und seiner Schönheit ein leuchtender Punkt des modernen Stettins bleiben“.

Das Abendessen endete gegen ein Uhr morgens und die Gäste zogen in das Restaurant um, wo bis in die frühen Morgenstunden gefeiert und um weitere Spenden für die Einrichtung und Ausstattung des neuen Gebäudes gebeten wurde.

Die allgemeine Begeisterung und Bewunderung der Bürger für die Architektur des neuen Gebäudes führte sogar zu der Forderung, ihm den offiziellen Namen „Heim der Musen“ zu geben. Die Stadtbehörden lehnten dies jedoch ab und einigten sich auf einen praktischeren und prosaischen Namen. Die Monumentalität und der Reichtum der verwendeten architektonischen Formen sowie die Qualität der Materialien und der Ausführung waren sehr beeindruckend. Das Gebäude hatte einen L-förmigen Grundriss auf einem Eckgrundstück, wodurch zwei große Fassaden entstanden, eine mit 14 Achsen zur Augustastraße (heute ul. Małopolska) und eine mit 8 Achsen zur Grabower Straße (heute ul. Matejki). Das Gebäude bestand im Wesentlichen aus zwei Geschossen, wobei das dritte Geschoss, in dem sich die Büros und Nebenräume befanden, in einem Mezzanin untergebracht war. Die Fassade war durch raumhohe Nischen mit Fenster- und Türöffnungen gegliedert. Das Erdgeschoss wies eine regelmäßige, aber stark verzierte Rustizierung auf, die an die italienische Palastarchitektur des Quattrocento erinnert. Der Putz der Obergeschosse war glatt und mit Pseudoboni verziert. Beide Stockwerke wurden von einer großen korinthischen Säulenordnung in den Mittelachsen und Pilastern in den Seitenachsen eingerahmt. Die Mittelachsen der Fassade wurden von Feldern mit Nischen flankiert, über denen Platten mit dekorativen Reliefs angebracht waren; auf der Seite der Augustastraße, wo sich der Haupteingang befand, wurden sie durch einen flachen Risalit hervorgehoben. Die Achsen der Dachschrägen wurden durch Ziergiebel mit plastischen Emblemen und flankierenden Putten betont. Die Fassaden waren im damals beliebten Stil der Neorenaissance gehalten. Sowohl die Komposition der Fassade als auch die Details bezogen sich auf die modernsten Vorbilder der Theater- und Opernarchitektur, insbesondere auf das berühmte Dresdner Opernhaus von Gottfried Semper und das Pariser Opernhaus von Charles Garnier.

Die Gestaltung der Innenräume ordnete sich den Anforderungen an eine repräsentative Nutzung unter. Der zur Augustastraße gelegene Flügel beherbergte im Erdgeschoss Kommunikations- und Versammlungsräume der Gewerkschaften, im ersten Obergeschoss befand sich ein kleiner Konzertsaal, dessen Längsachse parallel zur Fassadenachse verlief, im Erdgeschoss des zur Grabower Straße gelegenen Flügels war ein Café und Restaurant im Wiener Stil untergebracht, der große zweigeschossige Konzertsaal im Obergeschoss war auch über das Mezzaningeschoss im dritten Obergeschoss zugänglich. Der übrige Teil des dritten Obergeschosses hatte den Charakter eines niedrigeren Mezzanins und wurde von Künstlergarderoben und Büroräumen eingenommen.

Der große Saal im Erdgeschoss mit einer Fläche von 380 m2, in dem ein Restaurant und ein Wiener Café untergebracht waren, hatte einen dreischiffigen Grundriss, der auf zwei Säulenreihen mit Kreuzgratgewölben ruhte, wobei die beiden Teile nur durch einen Vorhang voneinander getrennt waren. Den oberen Teil der Wände schmücken Gemälde von A. Dittmer mit Ansichten von Stettin und Umgebung, darunter der Stettiner Hafen, die Zementfabrik in Züllchow sowie Landschaften aus der Gegend von Finkenwalde (heute Szczecin Zdroje) und Rügen. Unten malte derselbe Künstler einen Fries mit den Wappen von 42 pommerschen Städten und Gemeinden. Intimere Räume befanden sich im angrenzenden Café, von dem aus kleinere Räume zugänglich waren, darunter ein Clubraum und ein Sommerbuffet, von dem aus man in den angrenzenden Garten gelangte. Der Garten des Konzerthauses war von einer Mauer umgeben und verfügte über eine große Veranda, auf der 500 Personen Platz fanden.

Pächter des Restaurants und Cafés im Konzerthaus war H. Zerres. Er servierte vor allem einfache regionale Küche und eine große Auswahl an Bieren, darunter Pilsener, Münchner und hiesiges Bier sowie die Hefeweißbier Weihenstephan der Königlichen Brauerei.

Im Untergeschoss befanden sich eine große Küche und Lagerräume sowie die Wohnung des Pächters. Besonders beeindruckend waren die großen Küchenherde und das moderne Speisenaufzugssystem, das warme Speisen in alle Etagen des Gebäudes einschließlich des Konzertsaals transportierte. Auf der Hofseite des Untergeschosses wurden Eishäuser mit dicken, massiven Betonwänden errichtet.
Das Konzerthaus verfügte über zwei Konzertsäle: den 512 m2 großen Hauptsaal im ersten Stock, der mit den Porträts der Musiker geschmückt war, und einen zweiten Saal, der halb so groß war. Die anderen Säle wurden für Vorträge, Tagungen, Vereinsversammlungen, Ausstellungen, Bälle, Tanzkurse, aber auch für Familienfeiern wie Hochzeiten vermietet.
In den erhaltenen Beschreibungen des Gebäudes aus dieser Zeit wird hervorgehoben, dass Schwechtens Entwurf die Erweiterung des Gebäudeflügels, in dem sich der große Konzertsaal befand, durch den Anbau einer halbrunden Apsis an der Giebelwand vorsah, um ein Podium für das Orchester unterzubringen. Es wurde bemängelt, dass die Mittel nicht ausreichten, um die Baukosten in der vom Architekten vorgesehenen Form zu decken, so dass der große Konzertsaal für die Aufführung großer oratorischer Werke, die eine große Besetzung, insbesondere für die Chorpartien, erforderten, zu klein war.

Die Erweiterung und Fertigstellung des Bauwerks mit diesem Abschnitt erfolgten erst 1924, 40 Jahre nach der Einweihung. Im Rahmen dieses Projekts wurde auch der Garten neugestaltet. Im südöstlichen Teil wurde eine Konzertmuschel und im nördlichen Teil eine offene Plattform für das Orchester errichtet, die Veranden wurden vergrößert und eine Außentoilette gebaut.
1929 wurden Mittel für den Bau einer neuen Orgel für den großen Konzertsaal gesammelt. Die Firma Grüneberg aus Stettin, die von den Nachfolgern Barnims geleitet wurde, wurde auch mit dem Bau des neuen Instruments beauftragt. Gebaut wurde ein modernes Instrument mit 60 Stimmen.

1938 wurde das Konzerthaus einer umfassenden Renovierung und Neugestaltung der Innenräume unterzogen. Die von der Moderne verpönten Innenräume voller barocker Pracht und Prunk wurden von überflüssigem und erdrückendem Dekor befreit. Der Umbau wurde von Stadtbaumeister Karl Weishaupt geplant und unter der Leitung von Ferdinand Ludewig ausgeführt. Alle Details der Innenräume, einschließlich des Foyers und der Haupttreppe, wurden verändert und vereinfacht. Die unzeitgemäßen Gemälde an den Wänden des Restaurants verschwanden unter einer Tünchschicht. Der Neorenaissance-Stuck blieb nur im großen Konzertsaal erhalten. Im gesamten Gebäude wurden neue Metallarbeiten (Kronleuchter, Balustraden), Holzvertäfelungen und andere dekorative Elemente angebracht. Das Gebäude erhielt einen zusätzlichen Kammerkonzertsaal, der im vorderen Durchgang von der Augustastraße auf Kosten des ehemaligen Gewerkschaftssaals eingerichtet wurde. Der Saal wurde nach der neuen Wandfarbe „Grüner Saal“ genannt. Besonders interessant und einzigartig in Stettin war die Gestaltung dieses Raumes, die an traditionelle japanische Interieurs erinnerte. Die feine, geschlitzte Unterteilung der Wandvertäfelung spielte auf die charakteristische Technik der durchbrochenen, mit Papier gefüllten Trennwände, Shōji genannt, an. Auch die interessanten figürlichen Türeinlagen, die mythologische Gestalten darstellten, erinnerten stilistisch an die fernöstliche Kunst. Ihr Autor war ein gewisser A. Kowalski. Der kleine Konzertsaal, der direkt an den großen angrenzte, wurde Gelber Saal genannt. Das Interieur zeichnete sich durch eine vereinfachte Wandgestaltung, eine Kassettendecke, Glastüren und Flachreliefs in den Supraporten aus, die das Wappen der Provinz Pommern und das Wappen der Stadt Stettin aus der Zeit der schwedischen Herrschaft darstellten. Die Neugestaltung des Konzerthauses war ein in der Stettiner Kunst einzigartiges und einmaliges Beispiel für eine öffentliche Einrichtung im Art-déco-Stil.

Es sei darauf hingewiesen, dass das Konzerthaus der Vorkriegszeit keine Philharmonie im modernen Sinne des Wortes war. Damals gab es in Stettin kein festes Orchester, das ein Programm nach einem festgelegten Repertoire für eine bestimmte Spielzeit aufführte. Der Musikverein stützte sich teilweise auf Berufs-, aber auch auf Amateurmusiker. Das Konzerthaus fungiert eher als Gastronomie-, Unterhaltungs- und Sozialeinrichtung. In der Stadt gibt es noch viele andere Orte, an denen man klassische Musik live hören konnte. Interessanterweise befand sich in der ehemaligen Pölitzerstr. 23 (heute aleja Wyzwolenia) ein Gastronomie- und Unterhaltungsbetrieb, der aus der heutigen Sicht einen irreführenden Namen „die Philharmonie“ trug und Theodor Willer gehörte.

Dauerhafte Notlösung


In der Nacht vom 29. auf den 30. August 1944 kam es zum schwersten Bombenangriff der alliierten Luftstreitkräfte auf Stettin. 2.200 Brandbomben und 12.000 Behälter mit Brandflüssigkeit fielen auf die Stadt, töteten 1.300 Menschen und machten 90.000 obdachlos. Hauptziel waren die Hafengebiete, aber auch die Altstadt und die nördlich der Altstadt gelegenen Stadtteile, die fast vollständig zerstört wurden. Auch auf das Konzerthaus fielen Brandbomben, so dass das Innere ausbrannte und die Dächer und Teile der Decken einstürzten. Von der Brandkatastrophe des Krieges blieben nur die Außenmauern mit ihrem reichen Fassadenschmuck unversehrt, aber das Gebäude war durchaus für einen Wiederaufbau geeignet. Ein technisches Gutachten vom Juli 1948 bezifferte den Zerstörungsgrad des Gebäudes auf 80 %.

Ungeachtet des Ausmaßes der Schäden stellte sich schon sehr früh die Frage nach der Notwendigkeit der Sicherung des zerstörten Gebäudes und seines zukünftigen Wiederaufbaus für Konzertzwecke. Schon damals wurde das Gebäude, zumindest in offiziellen Schreiben, als Stettiner Philharmonie bezeichnet. Diese Aufgabe übernahm der Westpommersche Sängerbund unter der Leitung von Kazimierz Walter, der wiederholt an die städtischen und ministeriellen Behörden appellierte, eine angemessene Finanzierung für diesen Zweck sicherzustellen. Die ursprünglichen Kosten für den Wiederaufbau wurden auf 6.950.000 Złoty geschätzt. Sowohl die Stadtverwaltung als auch das Ministerium für Kultur und Kunst erklärten sich vorläufig bereit, das Gebäude zu sichern und dem Verein zu schenken. Laut einer Erklärung des Direktors der Musikabteilung des Ministeriums für Kultur und Kunst vom 15. April 1948 sollten zur Sicherung des Gebäudes 500.000 Zloty aus Staatsanleihen überwiesen werden. Am 16. Juni 1948 wurde sogar das Woiwodschaftskomitee für den Wiederaufbau der Stettiner Philharmonie gegründet, dem der Sekretär der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei, der Abgeordnete Wiktor Kłosiewicz, und der Präsident der Stadt Szczecin, Piotr Zaremba, angehörten. Trotz wiederholter Bitten und Erklärungen wurde jedoch kein Geld von den Zentralbehörden bereitgestellt, und die ungesicherte Ruine verfiel weiter.

Konzepte für den Wiederaufbau kehrten alle paar Jahre wieder. Präsident Zaremba verkündete 1956 eine Rückkehr zum Thema, als das erste Nachkriegsinventar des zerstörten Gebäudes erstellt wurde. Das Gebäude sollte als Philharmonie mit einem großen Konzertsaal mit 850 Plätzen wieder aufgebaut werden. Im Jahr 1958 wurde das Konzept geändert, und es entstand ein Projekt für den Wiederaufbau des Gebäudes als Dramatisch-Musikalisches Theater, das von Szczecin Miastoprojekt unter der Leitung des Architekten A. Strachocki realisiert werden sollte. Der Investor sollte die Städtische Direktion für den Bau von Arbeitersiedlungen in Szczecin werden. Interessanterweise sah dieses Projekt den Abriss aller Innenwände und den Bau eines modernen Theaters vor, während die beiden erhaltenen Fassaden bewahrt und restauriert werden sollten. Alternativ wurde ein für die damalige Zeit hochmodernes Theatergebäude in Kombination mit einem Panoramakino entwickelt. Diesmal wurden die Relikte der Vergangenheit aufgegeben, und die Architektur des Gebäudes sollte sich durch die Gestaltung der Innenfassade deutlich von der Neorenaissance des 19. Jahrhunderts abheben. Der Zuschauerraum des Amphitheaters sollte hervorragende Sichtverhältnisse bieten und zwischen 800 und 900 Besuchern Platz bieten. Eine kastenförmige Bühne mit einer Tiefe von 13 Metern und einem riesigen Portal von 23 Metern bot die Möglichkeit, das nach dem Prinzip der Falltür konstruierte Proszenium zu erweitern. Der 18 Meter hohe Bühnenkamin bot enorme szenografische Möglichkeiten, und auf der tiefen Bühne sollte ein starrer, indigoblauer Horizont installiert werden, der mit Leuchtstoffröhren und Glühbirnen beleuchtet wurde, um den Effekt eines leuchtenden Nachthimmels zu erzeugen.

Futuristische Visionen trafen jedoch auf die brutale Realität einer zentral gesteuerten Wirtschaft und den weit verbreiteten Mangel an Materialien und Realisierungsmöglichkeiten der „frühen Gomułka“-Ära. Trotz der fortgeschrittenen Planungsarbeiten wurde am 5. Februar 1962 eine Ausschreibung für den Abriss des Gebäudes in der ul. Małopolska 48 veröffentlicht und die private Baufirma von K. Niewmierzycki mit der Aufgabe betraut. Die Arbeiten begannen im Frühjahr 1962 und bereits im November verschwanden die letzten Reste des ehemaligen Konzerthauses.

Entgegen den Absichten seiner Erbauer war das Gebäude, das „ein leuchtender Punkt des modernen Stettins“ bleiben sollte, Geschichte, und an seiner Stelle entstand eine bezeichnende Leere, die vorübergehend zu einem unbefestigten Parkplatz wurde.

Doch die Kunst der Musik verträgt kein Vakuum. Dank der Begeisterung von Fachleuten und Enthusiasten, musikalischen Profis und Amateuren, wurde das Konzertleben in der polnischen Stadt Szczecin sehr schnell wiederbelebt. Bereits am 23. November 1945 fand im Kino Bałtyk in der ul. Mickiewicza das erste Sinfoniekonzert mit Werken von Rachmaninow, Rubinstein und Tschaikowsky statt. 1948 schlossen sich die verschiedenen verstreuten Musikinitiativen in den Arbeiter-Musikverein zusammen. Dieses Jahr gilt als Gründungsjahr des Stettiner Staatsorchesters. Felicjan Lasota wurde erster künstlerischer Leiter und Dirigent des Vereinsorchesters.

In der Zwischenzeit wurde auf Initiative des Ministeriums für Kultur und Kunst die Staatliche Philharmonie in Szczecin gegründet. Die neue Institution war in provisorischen Räumen in der Stadtverwaltung untergebracht. Der Konzertsaal befand sich im ehemaligen Sitzungssaal des Pommerschen Landtages, dem früheren Sitz der deutschen Provinz (Landeshaus). Das Eröffnungskonzert fand am 28. Oktober 1948 statt.

Nach und nach wuchs das Ensemble auf 82 Musiker an, und das Instrumentarium wurde um einen Blüthner-Flügel erweitert. 1959 wurde der Symphoniesaal nach einem Entwurf von Zofia Grudzińska, Janusz Hubnaj und Zbigniew Grudziński grundlegend renoviert. Die Wände wurden mit Nussbaumholz verkleidet, und der Saal erhielt eine für die damalige Zeit modische Leuchtstoffbeleuchtung. Kurz nach der Renovierung übernahm Józef Wiłkomirski die Leitung der Philharmonie. Die Institution erhielt ihren Schutzpatron – den bedeutenden Komponisten der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert Mieczysław Karłowicz. Eine der denkwürdigsten Persönlichkeiten, die mit der Institution verbunden waren, war Walerian Pawłowski, der die Stettiner Philharmonie über drei Jahrzehnte (1951-1986) leitete.

Die Geschichte wird neu geschrieben


Zu Beginn des neuen Jahrtausends wuchs in der Stettiner Gesellschaft das Bedürfnis nach einem neuen Zuhause für die Philharmonie. Das mehr als ein halbes Jahrhundert währende Provisorium konnte nicht länger hingenommen werden, wenn die künstlerische Entwicklung des Ensembles und die Erwartungen des Stettiner Publikums erfüllt werden sollten.

Im Jahr 2002 schlug die niederländische Gruppe Von der Heyden vor, auf dem Gelände des ehemaligen Konzerthauses ein Büro- und Finanzzentrum zu errichten. Dank der Entschlossenheit der damaligen Intendantin der Philharmonie, Jadwiga Igiel-Sak, gelang es ihr schließlich, die Entscheidungsträger davon zu überzeugen, dass dies der ideale Ort sei, um eine Art Dialog mit der Vergangenheit herzustellen und den Genius Loci wiederzubeleben. Im Jahr 2004 wurde das 50-köpfige Komitee für den Bau einer neuen Philharmonie gegründet.

Im Jahr 2007 gelang der Durchbruch, als ein internationaler Architekturwettbewerb für den Neubau der Philharmonie ausgeschrieben wurde. Die Jury entschied sich für das mutige Konzept des damals noch weitgehend unbekannten spanischen Architekturbüros Barozzi Veiga aus Barcelona. Die Bauarbeiten begannen im April 2011 und wurden von Warbud unter der Aufsicht der Planer und des lokalen Architekturbüros A4 (M.Sc. Arch. Jacek Lenart) ausgeführt. Die Fassadenbeleuchtung wurde von Osram geliefert, während Higini Arau von Arau Acustica für die Akustik der Konzertsäle verantwortlich war. Die Fertigstellung der 100-Millionen-PLN-Investition war für Sommer 2014 geplant.

Ästhetisch kompromisslos, makellos weiß und mit gebrochenen Dachgiebeln, rief der Neubau bei den Einwohnern extreme Reaktionen hervor. Die einen bezeichneten das Gebäude als Blechgarage, die anderen als hochmoderne Architektur des 21. Jahrhunderts. Letztlich setzte sich die zweite Meinung durch, zumal das Gebäude 2015 mit dem renommiertesten Preis der Europäischen Union für zeitgenössische Architektur, dem Mies-van-der-Rohe-Preis, ausgezeichnet wurde. Der ursprüngliche „Eisblock“ verfügt über zwei Konzertsäle: den Goldenen Saal (auch Sonnensaal genannt) mit 951 Plätzen und einen Kammersaal (Mondsaal) mit 192 Plätzen. Beeindruckend ist das große Foyer mit seiner charakteristischen Wendeltreppe.

Das feierliche Eröffnungskonzert fand am 5. September 2014 statt. Aufgeführt wurde ein eigens für diesen Anlass komponiertes Werk von Krzysztof Penderecki mit dem Titel „Fanfare für die Philharmonie in Szczecin“, gespielt vom Symphonieorchester der Mieczysław-Karłowicz-Philharmonie in Szczecin. Abgerundet wurde das Konzertprogramm durch den ersten und vierten Satz der Symphonie „In principio“ des Stettiner Komponisten Marek Jasiński (zusammen mit dem Akademischen Chor von Prof. Jan Szyrocki ZUT in Szczecin, dem Chor Collegium Maiorum ZUT in Szczecin und dem Chor der Maritimen Akademie in Szczecin, unter der Leitung von Ewa Strusińska – der ersten Dirigentin und musikalischen Leiterin der Philharmonie in Szczecin), sowie zwei Werke unter der Leitung von Jacek Kaspszyk: die symphonische Dichtung „Wiederkehrende Wellen“ vom Schirmherr der Philharmonie Mieczysław Karłowicz und Ludwig van Beethovens Symphonie Nr. 9 mit dem Staatschor Latvija. Die Veranstaltung wurde durch die Anwesenheit des Präsidenten der Republik Polen, Bronisław Komorowski, der Ministerin für Kultur und Nationales Erbe, Małgorzata Omilanowska, sowie zahlreicher Vertreter der lokalen Behörden gewürdigt.

Die Feierlichkeiten fanden fast genau 130 Jahre nach der Einweihung des ehemaligen Konzerthauses an gleicher Stelle statt. Darauf spielte der Stadtpräsident von Szczecin, Piotr Krzystek, in seiner Ansprache an die versammelten Gäste an: „Wir kehren an einen historischen Ort der Musik zurück. Vor 130 Jahren wurde an dieser Stelle das Konzerthaus eröffnet. Dies wird das kulturelle Herz der Stadt sein“.

Am 5. Dezember 2014 fand im Goldenen Saal der Philharmonie in Szczecin ein einzigartiges Konzert statt, das direkt an das Ereignis vor 130 Jahren anknüpfte. Genau wie bei der Einweihung des Konzerthauses erklang Haydns „Erschaffung der Welt“, dieses Mal in voller Länge aufgeführt vom Symphonieorchester der Philharmonie in Szczecin und dem Chor der Maritimen Akademie unter der Leitung von Paweł Kotla. Mit dieser Veranstaltung wurde ein bemerkenswertes Kapitel in der Geschichte des Veranstaltungsortes abgeschlossen und gleichzeitig ein neues Kapitel im Musikleben der Stadt aufgeschlagen.


bearb. Michał Dębowski

Der Text „Die gemeinsame Geschichte des Konzerthauses und der Philharmonie“ entstand im Rahmen des Projekts „Kultur ohne Grenzen“. Das Projekt "Kultur ohne Grenzen" wird von der Europäischen Union aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (Kleinprojektefonds im Rahmen des Kooperationsprogramms Interreg VI A Mecklenburg-Vorpommern/Brandenburg/Polen 2021-2027) als Teil des spezifischen Ziels 4.6 "Kultur und nachhaltiger Tourismus" kofinanziert.

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”Das Projekt "Kultur ohne Grenzen" wird von der Europäischen Union aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (Kleinprojektefonds im Rahmen des Kooperationsprogramms Interreg VI A Mecklenburg-Vorpommern/Brandenburg/Polen 2021-2027) als Teil des spezifischen Ziels 4.6 "Kultur und nachhaltiger Tourismus" kofinanziert.
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