Füllhorn

Obwohl Mozart ein leidenschaftlicher Theaterliebhaber war, schrieb er nur ein einziges Mal Musik für ein Schauspiel. Der Dramatiker Baron von Gebler bat den brillanten Komponisten um Hilfe, nachdem sich die ursprünglich für sein neuestes Stück Thamos, König in Ägypten in Auftrag gegebene Musik als höchst unbefriedigend erwiesen hatte. Es war ein riskanter Schritt, doch es ist wenig überraschend, dass Mozart seine Aufgabe mehr als erfüllte. Obwohl die Inszenierung selbst kein Erfolg war, wurde die exquisite Musik bald als eigenständiges Konzertstück aufgeführt.

Strauss komponierte sein Konzert Nr. 1 für Horn und Orchester im Alter von achtzehn Jahren, kurz nachdem er sein Philosophiestudium abgebrochen hatte, um sich ganz der Musik zu widmen. Dieses Werk begleitete ihn auf seinen Reisen durch die europäischen Hauptstädte und spielte eine entscheidende Rolle bei seinem erfolgreichen kompositorischen Debüt. Während dieses Konzert weithin als Strauss' erste große Komposition gilt, wird Schuberts Große Sinfonie Nr. 9 als Höhepunkt seines musikalischen Schaffens angesehen. Schubert betrachtete diese Sinfonie selbst als Ausdruck seines Strebens nach der höchsten Form der musikalischen Kunst. Allerdings konnte Schubert sein Magnum Opus nie selbst hören, obwohl er danach strebte. Die Partitur wurde von den Wiener Philharmonikern abgelehnt, da sie sie für zu lang und anspruchsvoll hielten. Erst Robert Schumann gelang es, dieses unbestrittene Meisterwerk zur Uraufführung zu bringen, und dies geschah erst nach Schuberts Tod. Die Aufführung des Werks in Leipzig erregte großes Aufsehen und Schuberts Sinfonie Nr. 9 wurde in den Kanon der klassischen Musik aufgenommen.

Strauss' Konzert für Horn und Orchester Nr. 1, aufgeführt von Stefan Dohr und dem Auckland Philharmonia Orchestra unter der Leitung von Tadaaki Otaki:

Schuberts 9. Sinfonie aufgeführt vom hr-Sinfonieorchester unter der Leitung von Andrés Orozco-Estrada: