Claude Bolling (1930-2020) war ein Jazzpianist, Komponist und Arrangeur, der seinen Stil in den 1960er- und 1970er-Jahren in Frankreich voll entfaltete. Einerseits verfügte er über jazzige Freiheit und swingenden Drive, andererseits faszinierte ihn die klassische Musik und deren Orchestrierung. Seine größte Popularität verdankte er gerade den Werken, die diese beiden Welten miteinander verbanden – allen voran die Suite for Flute and Jazz Piano Trio aus dem Jahr 1973, komponiert für Jean-Pierre Rampal.
Das ist kein Pastich und kein stilistisches Spiel, sondern ein vollwertiger Dialog zwischen klassischem Klang und der Sprache des Jazz. Die Flötenstimme ist im klassischen Stil geschrieben – mit klarer Struktur und ausgeprägter Artikulation. Klavier, Kontrabass und Schlagzeug hingegen spielen frei und jazztypisch – mit improvisatorischem Puls und swingendem Drive.
Die erste Suite besteht aus sieben Sätzen – von dem energiegeladenen Baroque and Blue über das subtile Sentimentale bis hin zum tänzerischen Irlandaise. Die später entstandene zweite Suite entwickelt die Form weiter und bringt neue Klangfarben ein: Elemente aus Swing, Blues und lateinamerikanischen Rhythmen treten hinzu. Beide Suiten erfreuen sich großer Beliebtheit – sie werden nicht nur von Jazzmusikern, sondern auch von klassischen Flötist:innen gespielt, häufig als pädagogisches Repertoire oder Konzertliteratur.
Im Abendprogramm werden ausgewählte Sätze aus beiden Suiten zu hören sein – gespielt von zwei Flötisten und einem klassischen Jazztrio. Diese Musik ist lebendig, charmant und rhythmisch – und erreicht Menschen mit ganz unterschiedlichen musikalischen Vorlieben.
Bollings Baroque and Blue, gespielt von Jasmine Choi (Flöte), Hugh Sung (Klavier), Sam Minaie (Kontrabass) und Nathaniel Smith (Schlagzeug):
VIDEOS UND FOTOS
DETAILS
An der Schnittstelle 28-01-2026 19:00
KammersaalFilharmonia im. Mieczysława Karłowicza w Szczecinie
ul. Małopolska 48
70-515 Szczecin