
Von der Zeitschrift Gramophone als „einer der herausragendsten unter den erstaunlich vielen jungen Cellovirtuosen“ gefeiert, hat der deutsch-kanadische Cellist Johannes Moser mit den renommiertesten Orchestern der Welt konzertiert – darunter die Berliner Philharmoniker, New York Philharmonic, Los Angeles Philharmonic, Chicago Symphony Orchestra, BBC Philharmonic bei den Proms, London Symphony Orchestra, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Koninklijk Concertgebouworkest, Tonhalle-Orchester Zürich, NHK Symphony Orchestra Tokyo, Philadelphia Orchestra und Cleveland Orchestra. Dabei arbeitete er mit Dirigenten wie Riccardo Muti, Lorin Maazel, Mariss Jansons, Valery Gergiev, Zubin Mehta, Vladimir Jurowski, Franz Welser-Möst, Christian Thielemann, Pierre Boulez, Paavo Järvi, Semyon Bychkov, Yannick Nézet-Séguin und Gustavo Dudamel zusammen.
Seine Diskografie umfasst Konzerte von Dvořák, Lalo, Elgar, Lutosławski, Dutilleux, Tschaikowsky, Thomas Agerfeld Olesen und Fabrice Bollon (Electric Cello) und wurde unter anderem mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik sowie dem Diapason d’Or ausgezeichnet. Im Jahr 2022 veröffentlichte Johannes Moser ein innovatives Album auf dem Label Platoon mit sechs neuen Auftragswerken für elektrisches Cello sowie komplexen Arrangements für Cello-Ensemble. Die Aufnahme wurde mit der revolutionären DOLBY ATMOS-Audiotechnologie realisiert und von The Strad wie folgt gewürdigt: „An Mosers Ehrgeiz und die mitreißende Energie seiner Darbietung gibt es keinen Zweifel…“ Das Album Alone Together zählt zu den ersten klassischen Produktionen, die Multi-Tracking in solch großem Umfang nutzen.
In der Saison 2024/25 interpretierte Johannes Moser die Uraufführung des Cellokonzerts von Anna Thorvaldsdottir mit dem San Francisco Symphony Orchestra (Leitung: Stasevska) sowie das 1. Cellokonzert von Saint-Saëns bei seinen Debüts mit dem Detroit Symphony Orchestra (Chauhan) und dem Sydney Symphony Orchestra (Petrenko) in vier Konzerten im Sydney Opera House. Außerdem kehrt er mit Lutosławskis Cellokonzert zum Chicago Symphony Orchestra unter Dima Slobodeniouk zurück.
In Europa trat Johannes Moser mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin (Poschner) mit Philipp Maintz’ Cellokonzert Upon a moment’s shallow rim, mit der Sinfónica de Galicia (Rakitina) mit Detlev Glanerts Cellokonzert und mit dem Malmö Symphony Orchestra (Gabel) mit Dvořáks Cellokonzert auf. Eine Belgien-Tournee mit dem Symfonieorkest Vlaanderen (Koncz) mit Elgars Cellokonzert sowie ein Auftritt beim Kissinger Sommer mit dem Orchestre Philharmonique Royal de Liège (Bringuier) stehen ebenfalls auf dem Programm.
Als leidenschaftlicher Kammermusiker musiziert Johannes Moser regelmäßig mit Künstlern wie Emanuel Ax, Joshua Bell, Jonathan Biss, James Ehnes, Vadim Gluzman, Leonidas Kavakos, Midori, Menahem Pressler und Yevgeny Sudbin. Er ist zudem regelmäßiger Gast bei internationalen Festivals wie Verbier, Schleswig-Holstein, Gstaad, Kissinger Sommer, dem Mehta Chamber Music Festival sowie bei den Musikfestivals in Colorado, Seattle und Brevard.
Bekannt für sein Engagement, klassische Musik einem breiteren Publikum zugänglich zu machen, widmet sich Johannes Moser mit besonderer Leidenschaft der zeitgenössischen Musik. In jüngerer Zeit hat er Werke von Julia Wolfe, Ellen Reid, Thomas Agerfeld Olesen, Johannes Kalitzke, Jelena Firsowa und Andrew Norman in Auftrag gegeben. 2011 brachte er Magnetar für elektrisches Cello von Enrico Chapela mit dem Los Angeles Philharmonic unter Gustavo Dudamel zur Uraufführung; im darauffolgenden Jahr folgte Michel van der Aa’s Cellokonzert Up-close mit demselben Orchester. Johannes engagiert sich seit jeher für Musikvermittlung – von der Grundschule bis zur Universität – und verbindet seine Konzertreisen regelmäßig mit Meisterkursen, Schulbesuchen und Einführungsvorträgen.
Geboren 1979 in eine Musikerfamilie, begann Johannes Moser im Alter von acht Jahren mit dem Cellospiel und wurde 1997 Schüler von Prof. David Geringas. Beim Tschaikowsky-Wettbewerb 2002 gewann er den Ersten Preis sowie den Sonderpreis für seine Interpretation der Rokoko-Variationen. 2014 wurde ihm der Brahms-Preis verliehen.
Neben seiner musikalischen Karriere ist Johannes Moser begeisterter Leser – von Kafka bis Collins – sowie passionierter Wanderer und Mountainbiker, wann immer es seine Zeit erlaubt.
Johannes Moser spielt ein Violoncello von Andrea Guarneri (1694) aus einer privaten Sammlung.
Johannes Moser, photo by Sarah Wijzenbeek