Dieser Abend gehört den Frauen. Im Rahmen der Konzertreihe FilHERmonie laden wir zu einem Programm ein, das durch Emotionen, Virtuosität und Kontraste führt – interpretiert und gestaltet von außergewöhnlichen Künstlerinnen.
Eröffnet wird der Abend mit dem Musikwerk Träume von Sergei Prokofjew – einem frühen Orchesterpoem, durchdrungen von symbolistischen Bildern. Diese Musik ist voller Unruhe und subtiler Spannung, wie ein Traum, aus dem man nicht ganz erwachen möchte. Das Werk entstand in einer Phase, in der Prokofjew stark vom Symbolismus fasziniert war. Seine frühen Kompositionen spiegeln häufig die Inspiration durch sinnliche Literatur und die Malerei wider, die von weiblichen Figuren geprägt war.
Poème von Ernest Chausson wiederum basiert auf der Novelle Lied von der triumphierenden Liebe von Iwan Turgenjew – einer Geschichte über zwei Männer, die sich in dieselbe Frau verlieben. In Chaussons Werk werden die Solovioline oft als Stimme dieser Frau interpretiert: sanft, aber zugleich bestimmt und präsent.
Poème von Ernest Chausson, gespielt von Emmanuel Tjeknavorian (Violine) und dem hr-Sinfonieorchester unter der Leitung von Alain Altinoglu:
Maurice RavelsTzigane wurde für die ungarische Violinistin Jelly d'Arányi geschrieben – für eine charismatische, mutige, rastlose Frau. Ihr verdankt Ravel den Anstoß zu diesem wilden, virtuosen Stück.
Den Abschluss bildet Igor StrawinskysPetruschka – ein Ballett, in dem das Orchester zur Bühne eines Jahrmarkts wird, voller Licht, Schatten und scharfer Kontraste. Die Musik erzählt die Geschichte der Holzpuppe Petruschka, die zum Leben erwacht, beginnt zu fühlen, zu lieben, zu beneiden. Petruschka verliebt sich in eine Ballerina, doch sie entscheidet sich für den brutalen Mohren. Verstoßen und unglücklich wird Petruschka getötet – nicht zufällig, sondern als Opfer seiner Verletzlichkeit und Andersartigkeit. Doch am Ende, als sein Körper reglos daliegt, kehrt sein Geist zurück. Strawinsky erzählt diese Geschichte nicht nur mit Tönen, sondern mit einem ganzen musikalischen Vokabular: der Groteske, Ironie, dem Tanzrhythmus und dem Zusammenprall widersprüchlicher Emotionen.
Petruschka von Igor Strawinsky, aufgeführt vom Royal Concertgebouw Orchestra unter der Leitung von Andris Nelsons:
Am Dirigentenpult steht Bar Avni – israelische Dirigentin und Gewinnerin des renommierten La Maestra-Wettbewerbs in Paris im Jahr 2024, der ihr den Weg zur engen Zusammenarbeit mit französischen Orchestern ebnete. Zuvor leitete sie die Bayer Philharmoniker. Als Solistin begleitet sie Meruert Karmenowa, eine in Brüssel lebende kasachische Violinistin und Preisträgerin zahlreicher internationaler Wettbewerbe – darunter des Wieniawski-Wettbewerbs in Poznań (2022), sowie Wettbewerbe in Astana, Moskau, Riga, Wien und St. Pölten.
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DETAILS
Wie ein Traum im Traum 24-10-2025 19:00
SinfoniesaalFilharmonia im. Mieczysława Karłowicza w Szczecinie
ul. Małopolska 48
70-515 Szczecin