
Sylwester Smulczyński (Tenor) begann seine musikalische Ausbildung an der Staatlichen Musikschule II. Grades in Kielce und schloss 2006 sein Gesangsstudium an der Musikakademie in Łódź mit Auszeichnung in der Klasse von Prof. Piotr Miciński ab.
Bereits während des Studiums nahm er am internationalen Projekt „Opera Island“ in Norwegen teil, wo er in Verdis
La Traviata unter der Regie von Jonathan Miller auftrat. Als Student debütierte er zudem in der Rolle des Grafen Almaviva in Rossinis
Il barbiere di Siviglia auf einer Europa-Tournee mit dem Musiktheater in Lublin.
Seine stimmliche Ausbildung vertiefte er in Florenz bei Paul Esswood im Rahmen eines Kurses für barocke Musikinterpretation sowie bei Meisterkursen von Prof. Jerzy Artysz.
Ab 2006 war er Solist an der Warschauer Kammeroper, wo er mit der Rolle des Nemorino in Donizettis
L’elisir d’amore debütierte. Mit diesem Ensemble gastierte er auf zahlreichen Bühnen Europas – unter anderem in Deutschland, der Schweiz, Frankreich und Spanien. Er hat Aufnahmen für den Polnischen Rundfunk, das Nationale Fryderyk-Chopin-Institut und weitere Kulturinstitutionen realisiert. Gastauftritte führten ihn an die Große Oper in Łódź, die Oper auf dem Schloss in Szczecin, die Oper Krakau und das Musiktheater in Lublin.
Er trat bei renommierten Musikfestivals auf, darunter das Festival für zeitgenössische Musik „Warschauer Herbst“, das Festival Jubilaei Cantus in Nowy Sącz, das Internationale Festival „Viva il canto“ sowie das Chopin-Festival „In den Farben des Herbstes“.
Seit 2017 ist er Solist an der Polnischen Königlichen Oper. Im Jahr 2020 wurde ihm das Silberne Verdienstkreuz der Republik Polen verliehen.
Zu seinen herausragenden Bühnenrollen zählen der bereits erwähnte Almaviva in Rossinis
Il barbiere di Siviglia, Nemorino in Donizettis L’elisir d’amore sowie Tom Rakewell in Strawinskys
The Rake’s Progress. Im Mozart-Repertoire übernahm er u.a. Belmonte (
Die Entführung aus dem Serail), Ferrando (
Così fan tutte) und Don Ottavio (
Don Giovanni).
Er arbeitete mit zahlreichen namhaften Dirigenten zusammen, darunter Benjamin Bayl, Łukasz Borowicz, Tomasz Bugaj, Kai Bumann, Massimiliano Caldi, Igor Dohović, Zbigniew Graca, Christopher Hogwood, Vladimir Kiradjiew, Paweł Kotla, Grzegorz Nowak, Charles Olivieri-Munroe, Helmuth Rilling, Wojciech Rodek, Eraldo Salmieri, Ruben Silva, Marc Soustrot, Lucas Vis und Marco Vitale.
Zu den Regisseuren, mit denen er zusammenarbeitete, zählen Natalia Babińska, Tomasz Konina, Jonathan Miller, Walter Neiva, Maciej Prus, Jitka Stokalska und Marek Weiss.
Sein Repertoire umfasst zahlreiche Hauptrollen in Opern von W. A. Mozart, G. Rossini, G. Donizetti, G. Verdi, B. Britten und I. Strawinsky. Darüber hinaus ist er ein geschätzter Interpret von Oratorien- und Kantatenliteratur, insbesondere Werken von J.S. Bach, Händel, Haydn, Mozart und Rossini. Eine besondere Freude bereitet ihm die Darstellung der Evangelistenpartien in den Passionen von Bach.