Bevor das Horn zum Konzertinstrument wurde, war es ein Signalgeber. Anfangs war es eine ausgehöhlte Muschel oder ein Tierhorn, später ein langes, spiralförmig gewundenes Metallinstrument, das zum Geben von Zeichen diente – bei der Jagd, im Krieg und in rituellen Zeremonien. Mit der Zeit fand das Horn seinen Platz im Orchester – als Instrument mit kraftvollem, leicht mattem Klang, das sanft wie ein Echo, aber auch durchdringend wie eine Sirene ertönen konnte.
Lange Zeit konnte das Horn nur wenige festgelegte Töne erzeugen – jene, die sich auf natürliche Weise aus der Länge seines Rohrs ergeben. Erst im 19. Jahrhundert wurden spezielle Ventile hinzugefügt, die es ermöglichen, den Luftweg zu verlängern und damit alle benötigten Töne zu spielen. Von da an konnte das Horn nicht mehr nur Signale, sondern auch Melodien erklingen lassen.
In Orchestern war das Horn lange Zeit oft nur Hintergrund – eine Klangfarbe, die den Streichern und den Holzbläsern beigemischt wurde. Doch im 20. Jahrhundert begannen Komponisten, seine Besonderheit zu erkennen: den tiefen, leicht nasalen Ton, die Fähigkeit, sowohl sehr leise als auch äußerst kraftvoll zu spielen und sogar sein Potenzial als Schlaginstrument (etwa durch Klopfen auf den Korpus oder geräuschloses Anblasen). Sie begannen, nicht nur Orchesterstimmen für das Horn zu schreiben, sondern auch Solowerke und Kammermusik.
Dieses Konzert ist eine Rarität: vier Hörner auf einer Bühne und die Werke ausschließlich polnischer Komponisten des 20. Jahrhunderts. Zu hören sind Kompositionen von Kotoński, Rybicki, Przybylski, Szostak sowie eine Bearbeitung der Suite von Serocki. Die Musik ist äußerst vielfältig – sie reicht von rhythmisch und klassisch bis hin zu experimentell und überraschend. Das Horn – warm, rund und raumfüllend – zieht vom ersten Ton an in seinen Klangkosmos hinein. Ein Abend, der nicht nur das Hören dieses Instruments ermöglicht, sondern echtes Kennenlernen.
Quartettino für vier Hörner von Kotoński, gespielt vom Hornet Quartet:
VIDEOS UND FOTOS
Das Konzert wird vom Nationalen Institut für Musik und Tanz im Rahmen des Programms „Polnische Musikszene“ mitorganisiert und vom Minister für Kultur und nationales Erbe finanziert.
Współorganizator
Förderung
DETAILS
Vier Jahreszeiten des Horns 03-12-2025 19:00
KammersaalFilharmonia im. Mieczysława Karłowicza w Szczecinie
ul. Małopolska 48
70-515 Szczecin