Die britisch-polnische Blockflötistin Olivia Petryszak wurde im Vereinigten Königreich geboren und wuchs dort auf. Derzeit lebt sie abwechselnd in London und Krakau.
Sie absolvierte ihr Bachelorstudium an der Guildhall School of Music and Drama in London mit Auszeichnung (First Class Honours) und erhielt zusätzlich das Concert Recital Diploma für herausragende Leistungen. Zuvor studierte sie zwei Jahre am Conservatorium van Amsterdam und schloss ihr Masterstudium an der Musikhochschule in Krakau (Akademia Muzyczna w Krakowie) ab. Während ihres Studiums hatte sie das Privileg, bei einigen der besten Blockflötist:innen der Welt zu lernen – insbesondere bei Erik Bosgraaf. Darüber hinaus nahm sie an Kursen und Meisterklassen u.a. bei Maurice Steger, Daniel Brüggen, Karel van Steenhoven und Dorothee Oberlinger teil.
Dank einer stark kreativen musikalischen Erziehung spielen Kreativität und Flexibilität eine zentrale Rolle in Olivias Musizieren. Ihre musikalische Spontaneität hat zu einem unverwechselbaren und einzigartigen Stil geführt. Olivia ist nicht nur in der historischen Aufführungspraxis aktiv, sondern arbeitet genreübergreifend als Improvisatorin, Komponistin, Arrangeurin und künstlerische Partnerin. Sie versteht es, den Klang der Blockflöte an verschiedenste Kontexte anzupassen und beweist so ihren Platz unter den zeitgenössischen Instrumenten der heutigen Musikszene.
Olivia tritt europaweit an renommierten Orten auf, darunter die Snape Maltings Concert Hall, das Barbican Centre, Splendor Amsterdam, Abbey Road Studios und Shakespeare’s Globe. Ihre Liebe zur Oper führte zu Engagements in Produktionen wie Venus and Adonis (Blow), La descente d’Orphée aux enfers (Charpentier) und Judicium Salomonis (Carissimi) im Milton Court Theatre, einer Olivier-Preis-gekrönten Produktion von Noye’s Fludde (Britten) mit der English National Opera, sowie jüngst in Rinaldo (Händel) mit der Polnischen Königlichen Oper in Warschau und anschließend in Zagreb.
Neben ihrer Konzerttätigkeit engagiert sich Olivia leidenschaftlich für die Aufwertung des Images der Blockflöte auf internationaler Ebene. Ihre vielbeachtete Abschlussarbeit mit dem Titel „Make the Recorder Great Again!“ bildete den Ausgangspunkt für zahlreiche Veröffentlichungen in Blockflötenmagazinen in ganz Europa. Ein besonderer Fokus liegt auf neuer Musik für ihr Instrument – sei es durch eigene Kompositionen oder durch Werke, die sie bei Komponist:innen in Auftrag gegeben hat. Zu den jüngsten zählen: „When Sanity Visits“ (Adam Possener, 2019), „Home Improvements“ (James Allen, 2021), „Floodlines“ (Jay Richardson, 2022) und „Assembling Strata“ (Cameron Scott, 2023).