
Geboren 1993, studierte Bruno Philippe Violoncello am Conservatoire National Supérieur de Musique de Paris. Von 2014 bis 2018 setzte er seine Ausbildung als junger Solist an der Kronberg Academy bei Frans Helmerson fort und nahm an Meisterkursen von David Geringas, Steven Isserlis, Gary Hoffman, Pieter Wispelwey und Clemens Hagen am Salzburger Mozarteum teil.
2018 wurde Bruno Philippe bei den Victoires de la Musique Classique als „Instrumentale Entdeckung“ ausgezeichnet. 2014 gewann er den Nicolas Firmenich-Preis beim Verbier Festival, danach den dritten Preis sowie den Publikumspreis beim renommierten ARD-Wettbewerb in München. Zudem erhielt er „Sonderpreise“ beim Tschaikowski-Wettbewerb im Juni 2015 sowie beim Feuermann-Wettbewerb in Berlin im November 2014. 2015 wurde er als „Classical Revelation of ADAMI“ geehrt und 2016 mit dem Prix pour la Musique der Fondation Safran für Violoncello ausgezeichnet. 2017 war er Preisträger des Königin-Elisabeth-Wettbewerbs in Brüssel und 2022 kehrte er als Gast zurück, um live beim Sender „Musiq3“ zu moderieren.
Bruno Philippe trat in renommierten Konzertsälen und auf Festivals in Frankreich auf (Festival de Pâques in Aix-en-Provence, Philharmonie de Paris, Auditorium du Louvre, La Grange au Lac, Festival de Radio France Montpellier-Occitanie) sowie international, u. a. im Berliner Konzerthaus, in der Alten Oper Frankfurt, im Teatro Colón in Bogotá und beim Bayerischen Rundfunk in München. Er konzertierte mit vielen führenden Orchestern Europas, darunter das Radio-Sinfonieorchester Frankfurt unter Christoph Eschenbach, das Orchestre Dijon-Bourgogne unter Gabor Takács-Nagy, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, das Konzerthausorchester Berlin, die Münchener Kammerorchester, das Orchestre National de Bordeaux, das Orchestre de Chambre de Paris, das Orchestre de Chambre de Lausanne sowie das Orchestre Philharmonique de Monte-Carlo.
Als Kammermusiker spielte er mit zahlreichen renommierten Künstlern, darunter Gary Hoffman, Tabea Zimmermann, Gidon Kremer, Christian Tetzlaff, David Kadouch, Renaud Capuçon, Tanguy de Williencourt, Antoine Tamestit, Sarah Nemtanu, Lise Berthaud, Timothy Ridout, Stephen Waarts, Kian Soltani, Christophe Coin, Raphaël Pidoux und Cédric Tiberghien. Als profilierter Barockcellist musizierte er u. a. mit Jean Rondeau, Thomas Dunford und Lea Desandre und tritt regelmäßig als Solist mit dem Ensemble Jupiter auf, mit dem er im Frühjahr 2022 (und erneut 2023) in den USA auf Tournee war und von der Kritik gefeiert wurde.
Doch das eindrucksvollste der drei Instrumentalwerke des Programms – ein Cellokonzert in g-Moll – stellte Philippe in den Mittelpunkt: innig und sehnsuchtsvoll im Duett mit Dunford und wild, ohne die luftige Eleganz zu verlieren, im ausgesprochen vivaldischen Allegro-Finale.
New York Times, März 2022
Seine erste CD mit Brahms-Sonaten zusammen mit Tanguy de Williencourt erschien 2015 beim Label Evidence Classic. 2017 nahm er für harmonia mundi Werke von Beethoven und Schubert auf. 2019 folgte die Einspielung von Prokofjews Sinfonia Concertante mit dem hr-Sinfonieorchester unter Christoph Eschenbach, und im Frühjahr 2022 erschien sein neuestes Album mit den kompletten Cellosuiten von J. S. Bach, über das Gramophone schrieb:
Philippes wichtigste Tugenden sind die Leichtigkeit, mit der er der Musik Raum zum Tanzen gibt, und seine unangestrengte Natürlichkeit. Ein Zyklus, der es möglich macht, alle Suiten in einem Zug zu hören (genau das habe ich beim ersten Anhören getan) – ebenso mühelos wie lohnend.
Gramophone, April 2022
Zu seinen jüngsten Höhepunkten zählen Debüts mit der Janáček-Philharmonie unter Christian Arming, dem Konzerthausorchester Berlin und dem Orchestre de Chambre de Lausanne unter Christoph Eschenbach sowie Kammermusikauftritte mit Antoine Tamestit in Köln, Cédric Tiberghien beim Hindsgavl Festival und ein Debüt in der Carnegie Hall mit dem Ensemble Jupiter. Außerdem war Bruno Artist in Residence beim Orchestre Symphonique de Bretagne.
In der Saison 2023/2024 debütiert er mit der Royal Northern Sinfonia, dem Sinfónica de Tenerife und dem Hallé Orchestra mit einem Repertoire, das u. a. Tschaikowskis Rokoko-Variationen, Haydns Cellokonzert Nr. 1 und Saint-Saëns’ Cellokonzert Nr. 1 umfasst. Darüber hinaus wird Bruno sein Solodebüt in der Wigmore Hall gemeinsam mit Tanguy de Williencourt geben (zeitgleich mit der Veröffentlichung seines nächsten Albums bei harmonia mundi) und beim Flandern Festival in Gent solistisch Bach aufführen.
Bruno Philippe ist Larsen Artist und Pirastro Artist. Bei Darmsaiten spielt er ausschließlich Pirastro Oliv und Passione.
Er spielt ein Violoncello von Gennaro Gagliano aus dem Jahr 1760, das ihm von der Beare’s International Violin Society großzügig zur Verfügung gestellt wurde.
Abbildung: Bruno Philippe, Foto: Clément Vayssières