
Marcin Masecki ist einer der produktivsten und eigenwilligsten Musiker Polens. Als Gewinner zahlreicher Auszeichnungen tritt er auf allen Tasteninstrumenten auf, singt, komponiert für Film und Theater, organisiert Festivals, dirigiert Orchester, unterrichtet, nimmt auf und kuratiert musikalische Veranstaltungen. Seine Projekte decken ein breites Spektrum an Stilen ab, und seine virtuose Verbindung unterschiedlicher Genres sowie das Verwischen der Grenze zwischen Hochkultur und Unterhaltung sind zu seinen Markenzeichen geworden.
Sein neuestes Projekt „Boleros y más“ ist eine Erkundung der lateinamerikanischen Musik, die ihm seit seiner Kindheit in Kolumbien nahe steht. Er leitet gemeinsam die Jazz Band Młynarski-Masecki, ein großes Ensemble, das sich dem polnischen Jazz der 1920er und 1930er Jahre widmet, präsentiert in seinen eigenen Arrangements. Parallel dazu betreibt er ein Jazztrio mit dem Schlagzeuger Jerzy Rogiewicz und den Bassisten Piotr Domagalski/Max Mucha. Außerdem ist er bekannt für seine moderne, sehr persönliche und von der Kritik hochgelobte Interpretation des Ragtime-Stils. Als klassischer Musiker arbeitet er solistisch, mit Kammerensembles und als Solist und/oder Dirigent mit Orchestern. In Warschau veranstaltet er verschiedene Konzertreihen, in denen er oft Musik mit informellen Geschichtsvorträgen kombiniert. Er ist Mitglied des Ensemble Festivals, wo er jeden Sommer einen Meisterkurs für Improvisation gibt.
Als Komponist brachte er im Mai 2023 mit der NFM Philharmonie in Breslau das neue sinfonische Gedicht „There are three polonaises in the Goldberg Variations“ zur Uraufführung. Das Werk ist eine umfassende Erkundung der Verbindungen zwischen Bachs Meisterwerk und dem polnischen Nationaltanz. Bisher hat er drei Sinfonien und ein Klavierkonzert geschrieben.
Als Filmkomponist erhielt er 2022 den renommierten „Orzeł“-Preis für die beste Filmmusik zu „Powrót do tamtych dni“. Außerdem arbeitete er an Paweł Pawlikowskis „Cold War“ (Bester Regisseur in Cannes 2019), Darek Gajewskis „Strange Heaven“ und Michał Marczaks „Fuck For Forrest“ sowie weiteren Produktionen.
Er arbeitet regelmäßig mit dem Polnischen Nationalen Rundfunk, dem Teatr Studio, der Capella Cracoviensis und der Philharmonie Stettin zusammen. Er lebt in Berlin und Warschau.
Auf dem Foto: Marcin Masecki, Foto: Kobas Laksa