Das Rohrblattquintett – fünf Holzblasinstrumente – ist ein Ensemble mit einem homogenen Klang und einem überraschenden Charakter. Obwohl sich das Rohrblattquintett als eigenständische Konzertformation erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts etablierte und Kompositionen speziell für diese Besetzung erstaunlich spät entstanden, existierten seine klanglichen Möglichkeiten bereits deutlich früher. Solche Kompositionen hätten durchaus schon in der Zeit von Karłowicz entstehen können – immerhin wurde das Saxofon, heute ein zentrales Klangfundament von Reedbeat, bereits im Jahr 1842 erfunden.
Das Ensemble greift sowohl auf Orchester- als auch auf Kammermusikrepertoire zurück und formt daraus eigene, individuelle Arrangements. In ihrer Bearbeitung der Serenade op. 2 von Mieczysław Karłowicz erhält das Werk eine neue Klangqualität. Die lyrischen Streicherlinien wandeln sich in eine neue, gesangliche Klangsprache der Rohrblätter, ohne dass die Melodien an Prägnanz oder Ausdruck verlieren.
Im Konzert für Streichorchester von Grażyna Bacewicz – in der Bearbeitung von Michał Leśniak – gewinnt der Klang des Quintetts an Gewicht und Tiefe. Bassklarinette und Fagott übernehmen die Rolle der tiefen Streicherstimmen und betonen die architektonische Struktur des Werks.
Das Arrangement bewahrt nicht nur die dynamische Dramaturgie der Komposition, sondern hebt auch farbliche Nuancen hervor, die den Streichern sonst verschlossen bleiben.
Im Programm finden Sie auch die Suite im alten Stil Colas Breugnon von Tadeusz Baird – im Geiste verwandt mit der von Reedbeat besonders geschätzten Suite Aus Holbergs Zeit von Edvard Grieg. Beide Werke verbinden eine tänzerische Leichtigkeit und eine klare Anlehnung an die französische Ästhetik – ein Idiom, das den Holzblasinstrumenten in besonderer Weise entgegenkommt.
Den Abschluss des Konzerts bildet Triptyque von Alexandre Tansman – ein Werk von klarer Form und lebendigem Charakter. Der Finalsatz Vivo entfaltet dabei eine rhythmische Energie, die das gesamte Programm auf schlüssige und zugleich überraschende Weise zusammenführt.
Es ist ein Abend, an dem Musik, wie man sie aus Orchestern und Kammerpartituren kennt, neu erklingt. In fünf Stimmen, einer Instrumentenfamilie – und mit einem klaren Konzept.
Reedbeat Quintet – Werbevideo:
VIDEOS UND FOTOS
Das Konzert wird vom Nationalen Institut für Musik und Tanz im Rahmen des Programms „Polnische Musikszene“ mitorganisiert und vom Minister für Kultur und nationales Erbe finanziert.
Współorganizator
Förderung
DETAILS
Holznuancen 11-03-2026 19:00
KammersaalFilharmonia im. Mieczysława Karłowicza w Szczecinie
ul. Małopolska 48
70-515 Szczecin