
Seit 2009 ist Anna Duczmal-Mróz Dirigentin des Polnischen Rundfunk-Kammerorchesters Amadeus, mit dem sie weltweit konzertiert und regelmäßig polnische Musik für die Archive des Polnischen Rundfunks aufnimmt. Die Konzerte des Ensembles werden häufig vom Polnischen Rundfunk übertragen. Dieses außergewöhnliche Orchester wurde 1968 von ihrer Mutter, der weltberühmten Dirigentin Agnieszka Duczmal, gegründet. Am 1. September 2024 übernahm Anna Duczmal-Mróz auf Beschluss des Vorstandes der Woiwodschaft Wielkopolska die Leitung des Polnischen Rundfunk-Kammerorchesters Amadeus.
Sie leitete Konzerte in Deutschland, Italien, Belgien, Österreich, Frankreich, Spanien, Mexiko, Japan und Südamerika und arbeitete mit allen führenden Orchestern Polens zusammen, darunter der Nationalphilharmonie, der Sinfonia Varsovia und dem NOSPR. Im Juli 2022 debütierte sie mit dem legendären Chicago Symphony Orchestra sowie mit dem National Orchestral Institute Philharmonic in den USA. Sie trat in renommierten Konzertsälen auf, darunter der Mozartsaal des Wiener Konzerthauses, der Palais des Beaux-Arts in Brüssel, der Gustav-Mahler-Saal und der Max-Littmann-Saal in Bad Kissingen, sowie auf bedeutenden Festivals in Polen (darunter das Ludwig-van-Beethoven-Osterfestival und Chopin und sein Europa), in Deutschland, Frankreich, Spanien, Japan und Südamerika. Sie arbeitete mit herausragenden Solisten wie Wynton Marsalis und den Musikern des Jazz at Lincoln Center Orchestra, Avi Avital, Daniel Hope, Ingolf Wunder, Kirill Troussov, Piotr Paleczny, Konstanty Andrzej Kulka, Janusz Wawrowski, Charles Richard-Hamelin, Georgijs Osokins, Lukas Geniušas, Dmitry Shishkin, Veriko Tchumburidze, Bartosz Nizioł, Łukasz Kuropaczewski, Soyoung Yoon, Agata Szymczewska, Tomasz Strahl, Alexander Gadjiev, Martin Garcia Garcia und Marcin Wyrostek zusammen.
Die Dirigentin ist eine engagierte Förderin polnischer Musik, die sie in Konzerten im In- und Ausland, auf CD-Produktionen sowie in Radiosendungen weltweit präsentiert. Sie initiierte den weltweit ersten fünfteiligen CD-Zyklus mit sämtlichen Kammersinfonien von Mieczysław Weinberg, veröffentlicht beim deutschen Label CPO und bei DUX, der von Kritikern in Polen, Deutschland, Frankreich und Spanien hoch gelobt wurde. Die Aufnahmen erhielten drei Nominierungen für den Fryderyk-Preis, eine ICMA-Nominierung 2020 sowie den spanischen Scherzo-Preis „Exceptional“. Dies führte auch zur Veröffentlichung ihres Artikels über Weinbergs sinfonisches Schaffen im spanischen Musikmagazin Scherzo.
2022 leitete sie Dirigierkurse für junge Dirigenten bei den Elbląg Music Masterclass. 2021 war sie Jurorin bei zwei internationalen Dirigierwettbewerben (Antal Doráti International Conducting Competition und Von Bülow International Conducting Competition) sowie bei einem internationalen Wettbewerb für Instrumentalisten. Neun Jahre lang leitete sie gemeinsam mit dem Sinfonieorchester Toruń Meisterkurse für junge Pianisten an der Paderewski Piano Academy und arbeitete mit renommierten Pianisten wie Ilia Scheps, Robert McDonald und Andrzej Jasiński zusammen.
Ihre Zusammenarbeit mit der Capella Bydgostiensis führte zur Aufnahme der CD „Hits des 20. Jahrhunderts“ für das Label DUX, unterstützt vom Europäischen Zentrum für Musik Krzysztof Penderecki. Zu ihrer Diskographie gehören außerdem – gemeinsam mit dem Polnischen Rundfunk-Kammerorchester Amadeus – eine 2015 bei DUX erschienene CD mit Musik von Sebastian Krajewski sowie eine Live-Aufnahme mit Werken von Astor Piazzolla mit dem Bandoneonisten Wiesław Prządka.
Als musikalische Leiterin bereitete sie 2018 an der Opera Nova die Uraufführung der zeitgenössischen Oper „Awantura w Recco, czyli drzewko wolności“ von Maciej Małecki nach einem Libretto von Wojciech Młynarski vor sowie 2019 die Premiere des Balletts „Ein Sommernachtstraum“ von F. Mendelssohn an der Baltischen Oper in Danzig.
2014 leitete sie Dirigierkurse und Konzerte in Südamerika. In der Saison 2004/2005 war sie Assistentin von Maestro Eiji Oue bei der NDR Radiophilharmonie, in der Saison 2006/2007 Assistenzdirigentin von Maestro Antoni Wit an der Warschauer Philharmonie.
Ihre musikalische Ausbildung begann sie als Geigerin. Während des Studiums bei Prof. Krzysztof Węgrzyn an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover entdeckte Maestro Eiji Oue ihr Dirigententalent, bei dem sie anschließend von 2001 bis 2005 Dirigierstudien absolvierte. Bereits im Jahr 2000 gründete sie in Hannover das Studentenorchester Benjamin Britten Kammerorchester, mit dem sie in Deutschland konzertierte. Sie schloss ihr Studium mit Auszeichnung ab und dirigierte ihr Diplomkonzert mit der NDR Radiophilharmonie in Hannover. Anna Duczmal-Mróz war mehrfach Stipendiatin des polnischen Ministeriums für Kultur und Nationales Erbe.
Foto: Anna Duczmal-Mróz, Jacek Mojta